


Das Papier und die Fabrik
Im ehemaligen Materialunterstand hingen nebeneinander 7-8 Meter lange Bahnen von Papier aus der letzten Papierproduktion, welche sich bewegten, zerknitterten, Geräusche des über den Boden Schleifens machten und nach und nach der Zerstörung ausgesetzt waren.
Das Papier als fragiles und bewegliches Material erlaubte ein ständiges Verwandeln der geschaffenen Räume, die begangenen Wege in der Installation konnten nicht rückverfolgt werden, Veränderung und Umwandlung war zu schnell. Eigene Spuren wurden in die Form des Papiers festgeschrieben, aber von der Witterung wieder verwischt. Die Gangart der Besuchenden passte sich unterschiedlich dem Material an, wurde zögerlich oder forsch und immer individuell. Ein sinnliches Erleben durch Berühren und Betreten der Bahnen war unvermeidbar, jede Person trug zur Veränderung bei. Die von der Witterung herabgerissenen und auf dem Boden liegenden Bahnen wurden zu neuen Skulpturen, blieben liegen oder bewegten sich auf dem Gelände der Fabrik weiter. Die Architektur der Fabrik, welche bereits deutliche Zeichen des Abrisses und der Transformation zeigt, ist gewachsen, es sind Winkel, Ecken und Kanten erkennbar und zeugen von erneuerten Dimensionen, welche nun gänzlich überarbeitet werden. Die Geschichte des Geländes wird neu geschrieben, das Alte ist im Heutigen zu erleben und kann in Geschichten von Menschen aus dem Umfeld der Fabrik noch gehört werden.