«Omnia ad unum, ab uno omnia» – durch Verwurzelung wird aus Vielem eines, durch Verzweigung aus Einem Vieles. Wer mag sich nicht an ein persönliches Erlebnis mit einem Baum erinnern? Vielleicht an ein ganz lustiges, trauriges, erschreckendes oder schönes? Für das Projekt Baumplanetarium 46°N 8°O befragte ich die Altdorfer Bevölkerung zu Geschichten, Mythen und Wissen über Bäume. Diese Erzählungen münden zusammen mit gesammeltem Laubund Nadelgut in einer installativen Kartierung ausgewählter Altdorfer Bäume.
Die künstlerische Umsetzung erlaubt es, die Bäume stellvertretend durch Zeichnungen sowie geschöpfte Laub- und Nadelpapiere auf materieller Ebene zu erfahren, während eine Karte zusätzlich die Möglichkeit für eine Baumwanderung durch Altdorf schafft. Die Intention meines Projekts liegt darin, ein Bewusstsein für Bäume und ihren verbindenden Charakter zu wecken; und zwar für solche, denen wir täglich begegnen, und für jene, die unser Bild von der Region und unsere Vorstellungen von Heimat prägen. Nebst der gesellschaftlichen und sozialen Bedeutung ist auch der Wert der Bäume für unseren Planeten und dessen Ökosystem ein zentrales Thema der Arbeit. Die inhaltliche Auseinandersetzung bewegt sich somit vom ganz Kleinen und Persönlichen zum unendlich Grossen, kosmischen Ganzen, vom Realen zum Unfassbaren, vom Geordneten zum Chaotischen und wieder zurück. Die installative Kartierung soll ein sinnliches Erlebnis sein und auf unterschiedlichen Ebenen anregen.