Der Eremit. Eine Langzeitperformance.
Der Eremit wollte einen Monat bei der Balmkapelle in Stansstad leben und sich dort der schöpferischen Tätigkeit hingeben. Am fünften Tag aber bekam er es mit der Angst. Fortan war klar, dass er seine Besinnung an diesem Ort nicht finden würde. Am 21. Tag endlich konnte er die Balmkapelle verlasen und sich ins Kloster Maria-Rickenbach zurück ziehen.
„Mein Vater sagt, der Ort um die Balmkapelle habe keine gute Ausstrahlung. Er kann sein Empfinden nicht erklären. Er spührt es einfach. Ich soll mir die Vegetation anschauen und die Tiere. Da, wo Tiere schlafen, sei es einem wohl. Vielleicht habe es Wasseradern. Dann würden die Wälder wie Kathedralen aussehen. Das mögen die Tiere nicht.“ (aus dem Tagebuch)
MehrWeniger
Das Gewand des Eremiten
Das Gewand des Eremiten ist ein Produkt aus der Langzeitperformance . Ein Foto des Waldes, in dem die Performance begann, ist auf Stoff gedruckt. Das Gewand des Eremiten ist nicht robust und wiederstands- fähig sondern sehr fein und verletztlich.
„Im 19. Jh. schwieg der edle Mensch in der Öffentlichkeit. Er war nichts weiter, als ein Voyeur. Er stellte sich ausserhalb, war nicht Teil des Geschehens. Und er gab sich keine Blösse. Die Kleidung war bei allen Edlen ähnlich, denn man wollte seinen Charakter verbergen. Der Künstler aber zeigte offen seinen Charakter. Er war lesbar.“ (aus ‚das Ende des öffentlichen Lebenss – die Tyrannei der Intimität‘ von Richard Sennett)
MehrWeniger
Das Tagebuch des Eremiten
Jeden Tag wurden Eintragungen in ein Tagebuch gemacht. Es beinhaltet Zeichungen und Texte und war sowohl Arbeitsinstrument als auch Dokumentation und Reflexion.
„Die Vögel pfeifen nicht, wenn es regnet. Der Regen geht vorbei. Nach dem Regen habe ich plötzlich die singenden kleinen Vögelei gesehen. Vielleicht sehen sie mich nicht unter meiner Blache oder ich habe die Regenprüfung bestanden und gehöre nun dazu zu diesem Kosmos.“ (aus dem Tagebuch)
MehrWeniger
Artistbook „Kunstschaffende machen Schule“
Für das Artistbook führte ich neun Interviews zum Thema Kunst- schaffende machen Schule. Die Gesprächspartner stammen aus dem Umfeld der Kunstschule Luzern. Produkt aus diesen Interviews ist ein Poster mit Fragen an die Leserschaft und ein aus allen Gesprächen virtuos zusammengefügtes Interview. Die Interview selbst waren als performativ Kunsttherapie mit Feedback inszeniert. Die Rückseite des Posters zeigt eine Collage hauptsächlich aus Szenerien eines aussergewöhnlichen Schulalltags an der HSLU, Master Kunst FS 2018.
„Ist die Schule eines deiner Werke? Ein Kunstwerk ist es sicher nicht, weil ich keinen künstlerischen Anspruch an das habe, was ich hier tue. Vielleicht war das am Anfang die Idee, aber…“ (Aus dem Interview)
MehrWeniger