Umsetzung
Der Forschung dienen folgende Fragen: Wie gestaltet(e) sich das Zusammenleben der Menschen in der Siedlung vor und nach dieser Sanierung? Inwiefern beeinflusst die Architektur unsere Verhaltensweisen? Nach welchen sozialkritischen Normen und Kriterien bestimmen wir die Gestaltung einer Nachbarschaft und deren Lebensräume? Welche gesellschaftlichen, gemeinschaftlichen, sozialen und politischen Strukturen ergeben sich daraus? Sind diese zukunftsfähig und dienen sie unserem Allgemeinwohl? Letztendlich wird untersucht, inwiefern sich vorhandene Strukturen durch künstlerische Interventionen nachhaltig verändern. Durch ein von mir orchestriertes, sowie von den Anwohnern organisiertes und gestaltetes Quartierfestival, das im Sommer 2017 stattfand, wurden diese Themen erstmals in den Raum gestellt und kritisch hinterfragt. Dieser Anlass markierte einen Meilenstein der Untersuchungen, welche sich über die kommenden 5 Jahre erstrecken werden.
Theoretische Masterthesis
Im Zentrum meiner theoretischen Arbeit steht die Feldforschung, die den Nährboden für meine Überlegungen bietet. Diese präsentiere ich wiederum in einem Dialog zwischen zeitgenössischen Raum- und Gemeinschaftstheorien sowie künstlerischen Praktiken im öffentlichen Raum.
Anhand von Recherchen, quantitativen und qualitativen Umfragen und Interviews untersuche ich einerseits die Hintergründe und Ziele einer neu umgesetzten Architektur und andererseits die daraus entstandenen räumlichen Strukturen in der Siedlung Turmmatt. Ergebnisse der Umfragen von Personen, die in der Siedlung vor der Sanierung lebten, werden analysiert und entsprechenden Resultaten von denen gegenübergestellt die heute in der Siedlung leben. Eine architekturhistorische Recherche zum Thema Arbeitersiedlungen gibt Aufschluss über den geschichtlichen Kontext der Siedlung. Anhand einer Reflexion über die eigene Vorgehensweise wird in meiner Master Thesis die Problematik künstlerischer Intervention zum Zweck der Gemeinschaftsförderung hinterfragt. Fallstudien dienen als Beispiele für die Beziehung zwischen Architektur und Gemeinschaft und vor allem als Grundlage für weitere Erkenntnisse. Letztendlich dient meine schriftliche Arbeit als kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Gemeinschaftsförderung durch künstlerische Intervention und ist an all jene gerichtet, die sich Gemeinschaftsförderung in ihren Projekten als Ziel setzen. Ein weiteres Anliegen ist eine Bewusstseinserweiterung für unsere Rolle und Verantwortung als Künstler in partizipativen Projekten.